Ich will ehrlich sein: Indien stand so gar nicht auf der Liste der Destinationen, die ich unbedingt bereisen wollte. Vor meinem geistigen Auge entstanden Bilder von lauten Grossstädten, viel Armut und bestenfalls noch bollywoodesken Szenen mit Saris, Kühen und Tempeln. Ich habe bewusst die Vergangenheitsform gewählt, denn die elftägige Reise durch das goldene Dreieck bis Mumbai hat mich eines Besseren belehrt – und ein anderes, positives, eindrucksvolles Indien gezeigt. Zu jedem Zeitpunkt fühlte ich mich wohl, zu keiner Zeit bedrängt. Und ja, Arm und Reich finden sich hier in extremer Ausprägung; doch es ist eine Koexistenz ohne Konflikte. Aber lassen Sie mich erzählen.
Laut DESA-Report der UN ist Delhi nach Tokio die zweitgrösste Me-tropole der Welt, was unweigerlich ein Bild von Menschenmengen und Trubel auf den Plan ruft. Umso schöner, dass ich bereits beim ersten Ankommen merke: In Neu-Delhi geht es ganz entspannt zu. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass in der Hauptstadt selbst nur rund 250.000 Einwohner leben. Nach dem Check-in im Oberoi Gurgaon, das mich mit modernem Ambiente begrüsst – Glas, verspiegelte Elemente und Grün an den Fassaden –, will ich die Stadt näher kennenlernen; den Besuch im Restaurant des Fünf-Sterne-Hotels mit einem Drink in der auf dem Wasser liegenden Lounge hebe ich mir für später auf. Mein erstes Ziel ist das im Zentrum gelegene India Gate, eines der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Neu-Delhis. Erkennbar nach dem französischen Vorbild gestaltet und umgeben von grünen Parks ist der Triumphbogen auf dem sternenförmigen Platz beliebter Anlaufpunkt für Touristen und Einheimische – und erfüllt mit Souvenirhändlern, Tuktuks und Essensständen, welche Curries und Naan-Brot anbieten, alle touristischen Erwartungen. Die historische Brunnenanlage Agrasen Ki Baoli, eine eindrucksvolle Stufen-Konstruktion aus dem 14. oder 15. Jahrhundert, liegt ebenfalls im zentralen Regierungsviertel. Das technische Wunderwerk diente früher dazu, das Regenwasser zu sammeln. Je nach Wasserstand konnten die Bewohner von der entsprechenden Ebene aus ihr Trinkwasser daraus schöpfen. Heute ist es besonders bei den jungen Indern ein beliebter Treffpunkt. Ich erlebe sie als fröhlich und aufgeschlossen. Ob ich ein Foto mit ihnen möchte, wurde ich öfter gefragt. Gegen Rupien? Nein, einfach nur so.
Wie lange sind wir gefahren? Etwa vier Autostunden sind vergangen, seit wir aus Delhi in das südöstlich gelegene Agra aufgebrochen sind. Natürlich führt unser erster Weg zum Taj Mahal. Es ist das Wahrzeichen Indiens, welches man natürlich gesehen haben muss. In der wohl meistbesuchten Stadt des Landes am Fluss Yamuna ist es im Dezember angenehm warm, jetzt am frühen Vormittag liegt die Temperatur bei 25 Grad. Das monumentale Mausoleum liegt in nebligem Dunst und strahlt eine atmosphärische Stimmung aus, die man fast magisch nennen möchte. Mit einiger Ehrfurcht gehe ich durch die Tempel und Aussenanlagen, die der Grossmogul Maharaja Shah Jahan für seine verstorbene Frau Mumtaz Mahal errichten liess. Die feinen detailreichen Intarsienarbeiten in den Fassaden weisen auf Agras Geschichte als Zentrum der Handwerkskunst hin. Mit tollen Eindrücken und Fotos im Gepäck freue ich mich auf Entspannung im Oberoi Amarvilas. In Minutenschnelle sind wir da, denn das niveauvolle Luxushotel ist das nächstgelegene zum Taj Mahal. Und in Architektur und Stil seines berühmten Nachbarn würdig: Bezaubernd angelegte Gärten mit Terrassen, Pools und offenen Pavillons umgeben das Hauptgebäude. Im Inneren entfaltet sich prachtvolle Eleganz, in der man sich wie ein Maharaja fühlen kann. Was Agra sonst noch bietet? Weitere UNESCO-Kulturschätze wie das Rote Fort oder die ehemalige Mogulstadt Fatehpur Sikri mit ihren Palastanlagen und der Moschee. Abseits der Palastszenerie herrscht eher einfaches rustikales Leben. In den Strassen knattern Mopeds, herrscht rege Geschäftigkeit, fliesst aus rostigen Pressen Saft aus Zuckerrohr. Indien eben.
Angeblich gehen 10 Millionen Inder täglich ins Kino. Vielleicht, um einen der hier gedrehten Bollywood-Streifen zu sehen: Jaipur ist gern genommener Drehort. Wir sind nach kurzem Flug in der 3-Millionen-Stadt angekommen und wollen die sehenswertesten Seiten dieser filmreifen Metropole entdecken. Unsere Tour beginnt in der als «Pink City» bezeichneten Altstadt – ein Name, der sich beim Anblick des ziegelroten feudalen Stadtpalastes sofort erschliesst. Die Architektur ist grandios, die Anlage für die Öffentlichkeit zugänglich bis auf einen Teil, der noch immer von der königlichen Familie bewohnt wird. Farbenfroh geht es weiter: Auf dem Flower Market werden neben Obst und Gemüse bunte Blüten in riesigen Jutesäcken angeboten, die ausschliesslich in diesem Gebinde verkauft werden – man ist hier grosszügig mit Dekoration. So findet der Blumenschmuck Verwendung für Halsketten und Tische, für ganze Wege und Betten. Was nicht verkauft wird, geht als Kraftfutter an die Kühe, die als heilig verehrt werden. Zum Arbeiten nimmt man dann Pferde und Elefanten. Letztere kommen, aufwändig bemalt, beispielsweise als Transportmittel den Weg hinauf zum Fort Amber zum Einsatz. Die auf einem Bergkamm des Aravalli-Gebirges liegende mächtige Festung war im 16. Jahrhundert ein eigenes Königreich. Auch hier offenbaren sich eindrucksvoll Macht und Pracht der früheren Herrscher: Arkaden, Treppen, Balkone, Gärten und Plätze schmücken die imposante Anlage. Als ich später auf der Terrasse des Oberoi Rayvilas Hotel an einem blumengeschmückten Tisch Platz nehme, um mich die gepflegten Gärten und warme Lichter, fühle auch ich mich königlich – und fast wie im Film.
Schauspieler Roger Moore war schon da, auch seine Kollegin Judy Dench und Sänger Brian Ferry. Ausserdem die Hollywoodproduzenten Jeffrey Silver und Bob Cooper, Fashion Designerin Tory Burch oder der CEO von Christian Dior Couture, Pietro Beccari. Sie alle wurden von den Farben und Mustern, von Mode, Einrichtung und Accessoires des kleinen Kunsthandwerksgeschäft «Ganesha Handicraft Emporium» im Zentrum Udaipurs inspiriert. Kunst und Handwerk haben überall in der Stadt ihren Platz, angefangen bei den Korbflechterinnen und Schmuckständen in den Strassen bis hin zu den Tempeln und Bauwerken, die bis heute von der glanzvollen Vergangenheit Udaipurs als Hauptstadt im Königreich Mewar zeugen. Dominantestes Wahrzeichen Udaipurs ist unbestritten der prunkvolle Stadtpalast. Wie eine strahlende cremeweisse Schlossanlage erstreckt er sich am Ufer des Pichola-Sees. Treppen und Terrassen überwinden das ansteigende Gelände und führen zu den hochaufragenden, mit Türmen und Kuppeln verzierten Palastbauten. Auch hier lebt Indien vom Zauber seiner Geschichte, auch hier vermisst man eine Kultur der Neuzeit, Neubauten sind meist gesichtslos und wenig attraktiv. Eine schöne Ausnahme stellt hier wieder meine Unterkunft dar: Das Oberoi Udaivilas beweist einmal mehr, dass die Marke verdient in der Riege der führenden Luxushotels, wenn nicht gar die führende Indiens, ist. Woran ich das festmache? An der Lage auf einer grünen Anhöhe, von der aus man traumhaften Seeblick geniesst. An meiner Suite, die an eine private Poollandschaft grenzt. Am kulinarischen Angebot mit toller indischer Küche. Und am freundlichen, umsichtigen Service.
Klack, klack. Es ist das typische Geräusch, wenn Holz auf Leder trifft. Auf der grossen Freifläche im Shivaij Park trifft man sich sonntags zum Kricket. Wie die roten Doppeldeckerbusse zählt dies zu den Traditionen, welche aus der britischen Vergangenheit kommen. Ich bin heute allein unterwegs durch eine wirklich faszinierende Stadt, bewaffnet mit meiner Kamera, um die vielen Eindrücke festzuhalten. Mumbai, ehemals Bombay, ist wichtigste Hafenstadt Indiens und schon der geografischen Lage wegen besonders: Auf einem Landzipfel gelegen ragt sie ins Arabische Meer hinein und umgibt sich mit kilometerlangen Stränden, entlang derer man auf gepflegten Promenaden flanieren und den Blick aufs Meer geniessen kann. Als immerhin sechstgrösste Metropole der Welt hatte ich moderne Bürotürme und schillernde Businesszentren erwartet – doch weit gefehlt: Graue Wolkenkratzer prägen die Silhouette Mumbais und beherbergen auch die namhaftesten Unternehmen. Zum Glück machen die Pracht der glanzvollen Geschichte – das Gateway of India oder das prächtige Municipal Corporation Building – und das lebendige Flair im Zentrum alles wett. Ein Gebäude, das neu, modern und wunderschön ist, habe ich dennoch gefunden: Das Oberoi Mumbai heisst mit grosser Geste willkommen. Das beeindruckende Foyer liegt erhöht und öffnet sich nach oben als riesiges Atrium. Meine elegante Suite glänzt nicht nur mit eleganter Möblierung und Ensuite-Bad, sondern auch mit Panorama-Meerblick vom Bett aus. Das Restaurant präsentiert sich mit Design, köstlicher Küche und erlesenen Weinen. Insgesamt kann ich eine Reise durch den Norden Indiens nur empfehlen – auch für mehr als elf Tage.
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