Silversea Cruises: Der Weg ist das Ziel

Seeluft schnuppern mit Silversea: eine Kreuzfahrt der anderen Art

Sind Sie ein neugieriger Mensch? Ich habe sie ständig, diese Lust Neues zu entdecken, mich überraschen und inspirieren zu lassen. Deshalb kommt das Angebot der Silversea Cruises auch wie gerufen, welche exklusive Kreuzfahrten der etwas anderen Art anbieten. Ich bin gespannt, was mich erwartet.

Auf den ersten Blick ist zu erkennen: Die Silversea Shadow hat nichts mit den schwimmenden Ozeanriesen zu tun, welche in den grossen Häfen Tausende zum Landgang ausspucken. Es ist vielmehr die exklusive kleine Schwester, ein feines Luxushotel auf See, das mich nun von Hongkong über Vietnam nach Singapur bringen wird. Die Luxusreederei Silversea setzt bei ihrer Flotte bewusst auf die kleineren Cruiseliners und das aus gutem Grund: Zum einen ermöglichen die Schiffe eine angenehme Privatsphäre und einen exklusiven Service, bei dem nahezu auf jeden Gast ein Besatzungsmitglied kommt. Zum anderen erlaubt die Grösse und Wendigkeit der Schiffe das direkte Anlaufen an den Piers der Destinationen anstatt weit draussen vor der Küste zu ankern. Wer bei seiner Reise Wert auf Individualität und Intimität legt, ist hier sicher richtig. An Bord werde ich von meinem persönlichen Butler zu meiner gebuchten Suite gebracht, die sich angenehm grosszügig zeigt, in der Ausstattung jedoch für meinen Geschmack noch luxuriöser und designorientierter sein dürfte. Hier lasse ich mich gern mit einem ersten Glas Champagner und einigen Begrüssungsk.stlichkeiten verwöhnen. Nach einem anschliessenden Rundgang ziehe ich ein erstes Resümee: Das Angebot auf der Silversea Shadow zeigt sich in Anbetracht ihrer Grösse durchaus vielfältig – ausserhalb der eigenen Kabine erwarten uns vier Restaurants, ein Casino, herrliche Panorama- und Observation Lounges, edle Designerboutiquen, eine Bibliothek, der Card Room und Connaisseur’s Corner. Ausserdem laden Spa-Bereich, Beauty Salon, Fitnesscenter, zahlreiche Decks und der Aussenpool zum Aufenthalt ein. Zudem verfügt die Shadow über einen modern ausgestatteten Konferenzbereich und eine ebenso grosszügige wie gemütliche Show Lounge.

Eine Seefahrt, die ist lustig – so singt der Volksmund. Das kann ich nur bestätigen. Wenngleich ich den Begriff lustig in spannend verwandeln würde. Dabei trifft dieses Attribut auf die Schiffsreise selbst zu, die uns neben traumhaften Sonnentagen auch Tage mit Seegang beschert hat, den man auf grösseren Schiffen längst nicht so deutlich wahrnimmt wie auf der Shadow. Die Route selbst schloss tolle Destinationen ein: Ha Long Bay, Chan Mai, Nha Trang und Ho Chi Minh City – jede für sich ein Erlebnis. Überall konnten wir trotz der kurzen Aufenthaltszeiten bei den Landgängen unwiederbringliche Momentaufnahmen mitnehmen. Die markant felsige Küstenlandschaft im Südchinesischen Meer, die Lichter der Hafenstädte, die Düfte der exotischen Gewürze und die immer lächelnden, freundlichen Menschen verschmolzen zu unvergesslichen Erfahrungen, die zu erleben ich nur jedem ans Herz legen kann.

Für diejenigen, welche einen Landgang aussetzen wollten, und während unserer Tage auf hoher See war auch auf dem Schiff ein hochkarätiges Programm geboten. Die Silversea’s Art Collection liess Kulturbegeisterte ins Schwärmen geraten: Die von Art Director und Kurator Rami Ron präsentierten Werke von Chagall, Rockwell, Dalì oder Wang ZhiWu waren nicht nur Augenweide, sondern konnten auch käuflich erworben werden. Ebenso spannend und bereichernd war für mich meine Mitreisenden kennenzulernen. Die altersmässig durchaus gemischte Zusammensetzung der Gäste, darunter viele um die 40, sorgte für hervorragende Stimmung und anregende Gespräche. Uns allen gemein war der Wunsch nach dem gehobenen Reiseerlebnis – wozu selbstredend auch das kulinarische Verwöhnerlebnis zählt.

Natürlich ist auf meiner Silversea Schiffsreise mit All Inclusive Service für das leibliche Wohl gesorgt. Das Frühstück vom Buffet ist ausreichend, auch wenn ich mir hier ein paar Überraschungen zwischendurch hätte vorstellen können. Für Mittags- und Abendessen gibt es mehrere Optionen: The Restaurant bietet abwechslungsreiche kontinentaleuropäische Gerichte in guter Qualität, im La Terrazza wird die Herkunft der Silversea-Unternehmerfamilie spürbar – gereicht wird eine gelungene Vielfalt an italienischen Speisen, an der es wenig zu bemängeln gibt – einzig vielleicht die täglich angebotene Pasta, die man sich etwas mehr al dente wünschen würde. Ein Highlight auf der Shadow ist das Grillrestaurant auf Deck 8: Hervorragende Fleischvariationen, die man selbst am Tisch auf dem heissen Stein zu butterzarten Köstlichkeiten grillt, lassen einen ins Schwärmen geraten. Doch es geht noch besser: Das Restaurant Le Champagne, buchbar gegen Aufpreis, ist das weltweit einzige Relais & Chateaux Restaurant auf hoher See und bietet, bestückt mit nur wenigen Tischen, einen besonders hochwertigen Rahmen für das abendliche Diner. Dass wir hier auf Jason Atherton treffen, den ehemaligen Chefkoch des renommierten spanischen Restaurants el bulli, war eine gelungene Überraschung. Als Spezialgast auf der Shadow liess uns der für seine Kreationen berühmte britische Starkoch bei verschiedenen Live Shows an seiner Kochkunst teilhaben. Das inbegriffene Getränkeangebot ist in allen Restaurants gehoben, aber nicht luxuriös. So stehen z.B. Champagner der Marke Heidsieck Monopole und italienische DOC-Weine zur Wahl. Auf Wunsch und gegen Aufpreis werden auch Luxusweine serviert, die mit ihren vorteilhaften Preisen zum Genuss animieren. Und auch das Cocktailangebot an der Bar zeigt sich in variantenreicher Vielfalt.

Am Ende gehe ich mit gutem Gefühl von Bord: Wenn ich auch nicht den ultimativen Luxus erlebt habe, so war es doch eine schöne Schiffsreise, die mit stimmigem Gesamtpaket überzeugte. Und eine bereichernde neue Erfahrung.

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