Glenmere Mansion, Chester: Zwischen New York und Miami

Unterwegs: Zu Kunst, Kulinarik und spannenden Unterkünften in den USA

Ein Geschäftstermin in New York steht an. Beim Sprung über den Atlantik möchte ich die dienstlichen Verpflichtungen mit dem Vergnügen verknüpfen, noch etwas von der Umgebung sehen und mich ein wenig entspannen. Wenn ich dabei auch noch Kunst und gute Küche geniessen kann, wird der Trip für mich perfekt. Ich plane meine Reise und entscheide mich nach meinem Aufenthalt in New York für einen Ausflug in das Umland und einen anschliessenden Flug nach Miami, wo es mit dem Art District ein sehr attraktives Angebot für Kunstliebhaber gibt. Bei den Unterkünften wähle ich Hotels der französischen Hotelvereinigung Relais & Châteaux.

Mit American Airlines starte ich bequem und direkt von Zürich aus in der neuen Business-Class nach New York; auch von Frankfurt aus werden Direktflüge angeboten. American Airlines hat seine Flotte rundum erneuert und den heutigen Anforderungen angepasst: Anstelle von fest installierten Bildschirmen gibt es nun Tablets, die man herausnehmen kann. Man fühlt sich fast wie zu Hause auf dem Sofa! Ausgeruht erreiche ich nach einem angenehmen Flug die Metropole. Nun geht es direkt zum ersten Relais & Châteaux Hotel auf dieser Reise, zum zentral in Manhattan gelegenen The Surrey. Die Gruppe Relais & Châteaux ist eine Vereinigung von Luxushotels und Restaurants, die 1954 in Frankreich gegründet wurde, mit Häusern in der ganzen Welt. Die meist eher kleinen Häuser, die sich oft in Schlössern oder Stadtresidenzen befinden, zeichnen sich aus durch Individualität und exzellente Küche. Auch The Surrey ist für New Yorker Verhältnisse ein eher kleines Haus, ein Boutique-Hotel mit etwa 100 nicht zu grossen Zimmern und das einzige Hotel der Vereinigung in New York. Die Lage ist ideal: Direkt am Central Parc liegt das Gebäude aus den goldenen Zwanzigern. Zu Fuss kann man von hier Museen wie das MoMa oder das Metropolitan Museum erreichen oder in den erlesenen Boutiquen der Fifth Avenue auf Shoppingtour gehen. Der Franzose Daniel Boulud aus Lyon betreibt im The Surrey das Restaurant Café Boulud, das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet ist. Boulud ist Besitzer mehrerer prämierter Restaurants und gilt in den USA als wichtige kulinarische Instanz. Ist doch eine Abwechslung zur hervorragenden hoteleigenen Küche gewünscht? Dann bietet sich ein Besuch im Restaurant Ai Fiori an der Fifth Avenue an, mit französisch-italienischer Küche. Dies ist ein Restaurant, das auch zu Relais & Châteaux gehört, zur Kategorie Relais & Châteaux Grand Chefs. So werden die reinen Gourmet-Restaurants genannt, deren Küchenchefs meist einen oder mehr Sterne im Guide Michelin haben. Nach einigen Tagen in der Grossstadt freue ich mich auf etwas Erholung auf dem Lande, im schönen Lower Hudson Valley. Ich habe das Town & Country Paket gebucht: drei Nächte im The Surrey und drei Nächte in einem weiteren Relais & Châteaux Hotel, im Glenmere Mansion in Chester im Bundesstaat New York, etwa eine Autostunde von Manhattan entfernt. Seit 1996 ist die Gegend als National Heritage Area ausgewiesen und dient heute den New Yorkern als Naherholungsgebiet. Das Glenmere Mansion war früher Wohnsitz einer wohlhabenden amerikanischen Industriellenfamilie. Ich fühle mich auf Anhieb sehr wohl, wie in der Toskana. Bereits 1911 wurde der Landsitz im toskanischen Stil auf einem Hügel erbaut, umgeben von einem prächtigen italienischen Garten mit Terrassen, Fontänen und wunderschönen Blumenbeeten. Hier lässt es sich hervorragend entspannen – bei südlichem Flair lasse ich den Blick über die hügelige Landschaft und den Glenmere Lake schweifen.

18 individuell eingerichtete Suiten bieten jeglichen Komfort; viele haben einen Kamin, einige eine Terrasse und Blick in den Park. Im gesamten Haus verteilt sind 125 Kunstwerke, darunter Gemälde von Robert Rauschenberg und Robert Motherwell. Der deutsche Hotelbesitzer hat viel für Kunst übrig und lässt seine Gäste an seiner Leidenschaft für Kunst teilhaben. Wer noch mehr Kunst erleben will, dem sei ein Ausflug in das dreissig Minuten entfernte Storm King Art Center empfohlen. In einem weitläufigen Park mit Wiesen und Wäldern in hügeliger Landschaft sind mehr als 100 Skulpturen der bekanntesten zeitgenössischen Künstler in die Landschaft integriert. Kunst und Natur gehen hier eine sehr harmonische Verbindung ein.

Shopping-Liebhaber kommen in den 15 Minuten entfernten Woodbury Commons Outlet Stores auf ihre Kosten, eine beliebte Adresse auch für viele New Yorker und eines der grössten luxuriösen Outlet-Stores der Welt. Hier sind in über 200 Läden Marken von Burberry über Dior und Nike bis Prada vertreten. Einen erlebnisreichen Tag lasse ich im Supper Room von Glenmere Mansion bei gutem Essen ausklingen. Nach drei Tagen ist mein Aufenthalt zu Ende und es geht zurück nach New York. American Airlines bringen mich bequem zur dritten Etappe meiner Reise, in den Südosten der USA, nach Miami, um dort in die Welt der Kunst einzutauchen. Mein letztes Haus auf dieser Reise, The Biltmore, welches zu den Leading Hotels of the World zählt, wurde im Jahr 1924 erbaut und liegt in Coral Gables. The Biltmore ist ein geschichtsträchtiges Haus, das in früheren Zeiten zahlreiche prominente Persönlichkeiten beherbergte. Der gute Ruf vergangener Zeiten ist jedoch kein Garant für hochwertige Zimmer- und Badausstattungen. Daher werde ich mich bei meinem nächsten Aufenthalt in Miami für ein Hotel in Miami Beach entscheiden. Wie in New York gibt es auch in Miami ein exquisites Restaurant, das von dem Franzosen Daniel Boulud betrieben wird, das db Bistro Moderne im JW Mariott Marquis. Was Miami aber besonders auszeichnet, ist eine sehr lebendige Kunstszene. Einzigartig ist der sogenannte Wynwood Art District, und das nicht nur für Kunstkenner. Auch diejenigen, welche sich weniger für Kunst interessieren, sind von dem trendigen, farbenfrohen Stadtviertel begeistert. Die Kunst ist dort allgegenwärtig.

2003 von einer Gruppe von Kunsthändlern, Künstlern und Kuratoren gegründet, gibt es heute im Wynwood Art District allein 70 Galerien, die viele bekannte Künstler vertreten. Kunst kann dort aber nicht nur drinnen, sondern auch draussen erlebt werden: Das Viertel gilt als die weltweit grösste Ansammlung von Street-Art. An Hauswänden, Mauern und auf Gehsteigen – überall bin ich von Kunst umgeben. Dazwischen tummeln sich Ateliers, kleine Brauereien, aussergewöhnliche Bars und Cafés und viele andere Kreative. Ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus. Um nicht die interessantesten Locations zu verpassen, engagiere ich einen sogenannten «Art Concierge», der seine Gäste gezielt zu den wichtigsten Orten der Kunst führt und ihnen Zugang zu den besonderen Galerien verschafft. Im Jahr 2002 eröffnete die Messe Art Basel in Miami eine Dependance, ein Beweis dafür, dass sich bereits damals Miami als Stadt der zeitgenössischen Kunst etabliert hatte. Jedes Jahr im Dezember wird hier moderne und zeitgenössische Kunst aus der ganzen Welt präsentiert. Und Kunst zieht weitere Kunst an: Im Dezember 2013 wurde das Pérez Art Museum mit neuzeitlicher Kunst eröffnet, erbaut von den Basler Stararchitekten Herzog & de Meuron. Miami hat sich inzwischen zu einem kosmopolitischen Dreh- und Angelpunkt der zeitgenössischen Kunstszene entwickelt, mit einem riesigen Zustrom von Menschen aus der ganzen Welt. Kunst, Gourmetrestaurants und schöne Hotels – voller Eindrücke nehme ich Abschied von den USA und fliege mit American Airlines zurück nach Hause.

No items found.
HOCHEDEL Print Magazin abonnieren